Wie können Gestalter­*innen die Demo­kratie stärken? Welche Rolle sollten sie in demo­kratischen Ent­scheidungs­pro­zessen ein­nehmen? Und was bedeutet es, demo­kratisch zu gestalten? Diese Fragen haben wir gemein­sam mit unseren Mit­gliedern am 03. Februar 2022 im Museum Ange­wandte Kunst in Frankfurt am Main intensiv diskutiert. Dieser Aus­tausch diente zur Vor­bereitung des DDC Konvents für demo­kratisches Design, der am 25. und 26. März 2022 im Danzig am Platz in Frankfurt am Main statt­finden wird.

Der Salon begann bereits am späten Nach­mittag mit einer Präsen­tation des Projekt­büros der Bewerbung der Region Frankfurt-Rhein-Main um den Titel World Design Capital 2026. Daniela Kupetz, die das Büro leitet, führte in die Thematik rund um World Design Capital, die Historie sowie die Ziele dieser Aus­zeich­nung ein. Matthias Wagner K, der Direktor des Museum Ange­wandte Kunst Frankfurt am Main und Leiter der Bewerbung, spannte dann den großen Bogen unter­schied­lichster Demo­krati­sierungs­bewegungen, die ihren Ursprung alle in der Region haben, wie beispiels­weise der Buch­druck, die Jugend­stil­bewegung auf der Mathilden­höhe, das Neue Frankfurt, die Frankfurter Schule kritischer Theorie und schließ­lich das geplante Haus der Demokratie, um uns das Leit­motiv der Bewerbung vorzu­stellen: „Design for Democracy. Atmospheres for a better life“.

Matthias Wagner K, Direktor des Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main / Bild © Olaf Deneberger

Denn genau diese Bewerbung lieferte den Anlass für den DDC Salon in Frankfurt am Main. Elisabeth Budde und Felix Kosok hatten einge­laden, um gemein­sam mit den Mit­gliedern den Plan des DDCs zu disku­tieren, die Aktivi­täten zu dieser Bewerbungs­phase mit einem Konvent für demo­kratisches Design zu beginnen, den der DDC aus­richten wird. Nach einer kurzen Konzept­vor­stellung stiegen alle 20 an­wesen­den DCCler­*innen in die inten­sive, inhalt­liche Diskus­sion ein. Hat die Demo­kratie denn wirk­lich ein Design­problem? Oder haben Designer­*innen nicht viel­mehr ein Politik­problem? Warum sollten gerade wir für uns bean­spruchen, von der Politik mit­ein­be­zogen zu werden? Und müssten wir nicht grund­sätzlich klären, was demo­kratisches Design be­deuten könnte? Wie nicht anders zu er­warten war, wenn 20 Design­expert­*innen mit­einander disku­tieren, wurde viel konstruk­tive Kritik geäußert, welche die konkrete Planung des Kon­vents ein gutes Stück voran­ge­bracht und unsere Ziel­vor­stellungen deut­lich geschärft hat.

Elisabeth Budde (DDC Director Frankfurt-Rhein-Main) und Dr. Felix Kosok (DDC Vorstandsmitglied) / Bild © Olaf Deneberger

Der Salon endete am Abend im Restau­rant Emma Metzler. Die Diskus­sionen rund um das wichtige Thema Design und Demo­kratie hörten selbst­ver­ständ­lich noch nicht auf. Doch die lockere Atmo­sphäre des Restau­rants sorgte dafür, dass der profes­sionelle Aus­tausch um den persön­lichen ergänzt wurde, der unsere Salons in den Regionen ausmacht.

Wir bedanken uns bei allen Teil­nehmer­*innen, bei neuen und alt­bekannten Mit­gliedern für den Aus­tausch und das Engage­ment: Kerstin Amend, Judith Augustin, Tilman Bares, Sabine von Bebenburg, Georg-Christof Bertsch, Annette Bertsch, Elisabeth Budde, Olaf Deneberger, Sophie Dobrigkeit, Rainer Gehrisch, Thomas Jäger, Anna Kirchner, Felix Kosok, Daniela Kupetz, Roland Lambrette, Simone Leitenberger, Rolf Mehnert, Madita Morgenstern-Anato, Sigrid Ortwein, Michael Volkmer, Matthias Wagner K.