Bild: Robertino Nikolic

DESIGN DISKURS

Braucht es heute noch einen klass­ischen Design­wett­be­werb? Sind die Pro­bleme unserer Zeit nicht so drängend, dass wir den Einsatz unseres Designs viel strategischer und ziel­ge­richteter denken müssen? Und ergibt sich nicht bereits daraus, dass man über­haupt einmal diese Fragen stellt, ein neues Ver­ständnis für das, was gut sein kann im und durch Design? Im Diskurs zum Beginn des Jahres resümiert Felix Kosok über das Fragen­stellen im Allge­meinen und stellt zugleich das neue Jahresmotto des DDCs vor: Wert/e.

Veröffentlicht am 12.01.2023

Der einzige Weg, inno­vative und neue Antworten zu finden, ist, Fragen zu stellen, die bisher nicht ge­stellt wurden. Wobei das Fragen­stellen an sich schon der ergiebig­ste Motor gesell­schaft­lichen Fort­schritts sein dürfte. Was sind nun die drängenden Fragen unserer Zeit? Und welche Fragen können schon durch ihr Stellen eine Verän­der­ung provo­zieren? “WAS IST GUT?” war eben solch eine Frage, die uns als Club dazu be­wegte, unseren Design­wett­be­werb sowie seine Prozesse völlig neu zu denken. Im Kern bleibt diese Frage als neuer Titel der Aus­zeich­nung guter Gestalt­ung treu, die der DDC seit seiner Grün­dung fordern und fördern will. 1 Die Frage tritt jedoch einen Schritt vor jede vor­schnelle Ant­wort zurück und schaut genauer hin. Ange­sichts der multiplen Krisen unserer Zeit fordert sie die Design­diszi­plin auf, sich neu zu positio­nieren, Haltung ein­zu­nehmen und Vor­schläge da­für zu machen, wie das Design tat­sächlich die Welt ver­bessern könnte. Welt­ver­bessern­des Design, danach wurde durch den DDC die letzten beiden Jahre fragend gesucht. Rück­blickend können wir die uns an­treibende Frage nach dem Guten hier nun durch die Per­spek­tive des Designs prä­zisieren. Während die Frage nach dem Sein des Guten durch eine jahr­tausende­alte Debatte der Philo­soph­*innen in ihren Akade­mien und Sym­posien be­stimmt ist, 2 können wir Designer­*innen ganz acht­sam im “buddhistischen Geist” 3 unserer Zeit fragen: Was tut gut? Was zunächst nach homö­opathisch dosierten Nahrungs­ergänzungs­mitteln klingen mag, nimmt jedoch das Wesent­liche des Designs in den Fokus. Design als Tätig­keit ist stets durch Pro­zesse be­stimmt, die es zum einen bedingen, die es wechsel­seitig jedoch auch über­haupt erst in Gang bringen kann. Wir ge­stalten unsere Welt und diese wirkt wieder­um auf uns zurück und ge­staltet uns. 4 Während Philo­soph­*innen nach dem Wesen des Guten fragen, interes­sieren wir Designer­*innen uns für dessen Wirken. Für das Design ist nicht interes­sant, was gutes Design ist, sondern was Design Gutes be­wirken kann. Welche Pro­zesse können wir durch unsere Gestaltung in Gang setzen? Welche sinn­vollen Pro­dukte können wir ent­wer­fen? Wie gestalten wir zukunfts­fähige Lebens­räume? Und wie ermög­lichen wir soziale Beziehungen?

Das Design für die neue Ausgabe von WAS IST GUT wurde von Bureau069 gemeinsam mit Yomna Wael Nassar entwickelt, einer Studentin der GIU Berlin, deren Konzept sich in einem Gestaltungswettbewerb durchgesetzt hatte.

Die Frage nach dem Wert

Einmal durch WAS IST GUT ins Fragen gekommen, gibt es für uns nun kein Zurück mehr. Den Pro­zess, den dieser neu­artige Design­wett­be­werb ange­stoßen hat, wollen wir in diesem Jahr konse­quent weiter­denken, oder viel­mehr denkend weiter befragen. Dabei fokus­sieren wir uns ganz auf das, was Designer­*innen am besten können: Gestalten. Aber was gestalten wir eigent­lich noch, wenn wir Räume, Produkte, Kommuni­kation und Prozesse ent­werfen? Wir erzeugen Wert. So beschreibt es ein Experte für die Frage nach dem Wert, der – unter anderem – Ökonom Karl Marx. Was ist Wert eigent­lich? Marx’ Arbeits­wert­theorie besagt, dass etwas „nur einen Wert [hat], weil ab­strakt mensch­liche Arbeit in ihm ver­gegen­ständ­licht oder materiali­siert ist.“ 5 Zugegebener­maßen gilt diese den meisten Ökonom­*innen heute als über­holt. Wir können diese Idee trotz­dem für unser Fragen auf­greifen und sie auf das Design über­tragen. Marx be­trachtet die mensch­liche Arbeit als Natur­kraft, als einen Prozess, in dem der Mensch natür­liche Ressour­cen in Dinge und Waren um­wandelt, einen Pro­zess, der etwas Wert­volles schafft. Die Arbeit ist die „wert­bildende Sub­stanz“, aus der sich Neues heraus­kris­talli­siert. 6 Zugleich ist sie als wert­bildende Sub­stanz in der kapitalis­tischen Ware in einem Doppel­charak­ter nicht nur materiali­siert, sondern sie bleibt auch ab­strakt. Betrachtet Marx den öko­nom­ischen Tausch­wert einer Ware, so sieht er in diesem nie­mals die kon­krete Arbeit, die auf ihn ange­wendet wurde. Viel­mehr geht es ihm um ein Ver­hält­nis, durch welches der Tausch­wert aus dem Wert der ab­strakten Arbeit ent­steht. Am Ende ist der Wert eine kom­pli­ziert ver­mittelte soziale Be­ziehung, die eine abstrakte und eine materielle Seite in der Ware besitzt.

Dieser kurze Text zum Fragen soll an dieser Stelle nicht in eine weitere Marx-Aus­legung münden. Von denen gibt es reich­lich genug und es wäre auch eher ein Frage­prozess der Öko­nomie, der sich hier auf die Suche nach Ant­worten machen würde. Und ob Marx am Ende viel­leicht nicht doch eher ein Fan des Designs ge­wesen wäre, kann ich an dieser Stelle nicht beant­worten. Was inter­es­sant für unsere Frage nach dem Wert und den Werten des Designs ist, ist die Einsicht, dass sowohl Wert als auch Werte geschaffen werden müssen. Beide sind zu gleichen Teilen durch abstrakte, im­materi­elle sowie mater­ielle, öko­nom­ische Fak­toren be­stimmt. Selbst der mater­ielle, öko­nom­ische Wert ist nicht ein­fach so da. Er muss durch Arbeit er­zeugt werden. Zu­gleich existierten Werte als ab­strakte Größen, als „regulative Fiktion“, wie der Philo­soph Andreas Urs Sommer sie be­schreibt, 7 nie wirk­lich, weil sie sich immer erst in einem Beziehungs­ver­hältnis ver­wirk­lichen müssen – und somit auch offen dafür bleiben, immer wieder neu gestaltet zu werden.

Es sind diese zwei Seiten des Wert­be­griffes, welche sich immer wieder in der De­batte um Werte wieder­finden, 8 die ins­be­son­dere für das Design von Inter­esse sind. Es ist dieser Riss, der sich im Deutschen durch die Trenn­ung in Singular und Plural aus­drückt, welcher das Fragen nach Wert/en in zwei unter­schied­liche Expert­*innen-Lager delegiert. Die materi­ellen Werte werden von den Ökonom­*innen unter­sucht, die ide­ellen Werte werden von Philo­soph­*innen und der Sozial­wissen­schaft be­schrieben. Dieser Split in der Mitte des Wert­be­griffs scheint indes so tief zu sein, dass sich beide Seiten kaum zusam­men ver­handeln lassen. Un­ver­bind­lich stehen sie sich gegen­über. Auf der ideellen Seite finden wir die klassische Trias des Wahren, Schönen und Guten. Neben den ethischen Werten, die wir mit WAS IST GUT bereits er­grün­den wollten, finden sich die kultur­ellen und ästhetischen Werte wieder. Welche Rolle Schön­heit im Design spielt, liegt mehr oder weniger auf der Hand. Wie wir wieder­um den Wert der Wahr­haftig­keit im Kontext eines kultur­ellen Systems ver­stehen wollen, wäre sicher­lich eine weitere spannende Titel­frage … nun ja, für ein anderes Mal … Dem Wahren, Schönen und Guten gegen­über stehen die materi­ellen Werte, vorne weg der öko­nom­ische Wert im Singular. Hinzu­zu­fügen wären die Werte der Gesund­heit sowie Leben­dig­keit, die ja eben­falls materi­ell beziehungs­weise organisch begründet werden, sowie der pro­zessual ge­dachte Wert der Nach­haltig­keit, der unser ganzes Produk­tions- und Dis­tributions­system be­trifft. Beide Seiten werden leider meistens getrennt von­ein­ander be­han­delt. Das Gute fragt nicht nach dem Wirt­schaft­lichen, die Nach­haltig­keit interes­siert sich in den seltensten Fällen für Ethik oder Ästhetik – leider!

Aber wer, wenn nicht wir Designer­*innen, wären eben jene Expert­*innen, die in ihrer all­täg­lichen Arbeit immer wieder diesen Riss durch neue Kon­struk­tionen über­brücken? In unserem täglichen Gestalten er­zeugen wir neue Quer­ver­bin­dun­gen, in denen unter­schied­liche Werte zusammen­fließen – ästhetische, öko­nom­ische, ethische – und etwas Neues ent­steht. Wir Designer­*innen sind die Meister­*innen dieser Wert­ver­knüpf­ungen, im system­ischen Werte­denken und in der regel­rechten Wert­neu­schöpfung. Wenn es um die Frage nach der Ver­wirk­lichung von Wert/en geht, dem Schaffen neuer Werte, um werte­basierte Gestaltung und um die Ver­wirk­lichung von Werten in unserer Gesell­schaft, dann sind wir Designer­*innen es, die ge­fragt werden müssen – ebenso, wie wir uns selbst fragen sollten.

Wertneuschöpfungsexpert*innen

Eine neue Frage bildet sich allmählich heraus, die wir durch die Per­spek­tive des Designs noch weiter schärfen können. Be­trachten wir die Wert/e aus der Per­spek­tive der Gestalt­ung, so ergeben sich bereits erste offen­sicht­liche Brücken, die ich hier noch kurz auf­greifen möchte. Gerade die oft ver­nach­lässigte Ästhetik im Design erweist sich als Binde­glied zwisch­en unter­schied­lichen Werten materi­eller und ide­eller Art. So ließe sich an dieser Stelle viel­leicht doch einmal mut­maßen, ob Karl Marx ent­gegen aller Ver­mutungen ein Fan des Designs ge­wesen wäre. Denn er war immer­hin schlau genug, die Nach­welt wissen zu lassen, dass er selbst jeden­falls nie ein Marxist war. Gleich zu Beginn von „Das Kapital“ definiert er jeden­falls die Ware als einen Gegen­stand, der „durch seine Eigen­schaften men­schliche Be­dürf­­nisse irgendeiner Art befriedigt“. 9 Er fügt jedoch so­gleich hinzu: „Die Natur dieser Bedürfnisse, ob sie zum Beispiel dem Magen oder der Phantasie [im Englischen „fancy“] ent­springen, ändert nichts an der Sache.“ 10 In einer Fuß­note liest sich dann ein Zitat des englischen Öko­nomen Nicholas Barbon, dass die meisten Dinge einen Wert haben, weil sie den Appetit des Geistes stillen. Bereits unsere Bedürfnisse, die so häufig doch als Grundlage unterschiedlichster Modelle herangezogen werden, sind eine „fancy“ Sache, hoch­gradig ästhetisch ver­mittelt, kapriziös und phantasie­voll. Gerade in der Gestaltung von Kom­muni­kation, selbst in der Wer­bung, können wir uns das bewusst vor Augen führen. Der Kunst­kritiker Wolfgang Ullrich beschreibt die phanta­sie­volle Aus­ge­staltung unseres all­täg­lichen Lebens durch Pro­dukte als „Fiktions­werte“. 11 Nach Ullrich sollten wir das Design von Produkten, ihrer Ver­packung und Bewer­bung, nicht als epistemo­logischen Schein der Lüge miss­ver­stehen, sondern sie als ästhetischen Schein zu würdigen wissen. Ob man nun so weit gehen möchte und jede narrativ-auf­ge­ladene Dusch­gel­ver­packung ver­teidigen muss – ja, ich geb’s zu, ab und zu bade ich auch in Lebens­freude Pur –, sei dahin­­gestellt. Jedoch sollten gerade wir Gestalter­*innen uns darüber be­wusst sein, dass Schön­heit als Wert nicht nur die bloße Ober­fläche von Dingen ist. Ästhetik macht aus den Dingen dieser Welt uns an­gehende Sachen, die uns inspirieren, moti­vieren, aber auch irri­tieren und zum Nach­fragen an­stacheln können. In diesem Sinn ist die ästhet­ische Dimen­sion des Designs bereits ein Binde­glied, durch das sich unter anderem auch eine politische Dimen­sion des Designs eröffnet, wie ich anderer Stelle bereits aus­geführt habe. 12

Eine weitere von mir ange­sprochene Wert­kate­gorie, die gerade im Design Ver­bin­dungen zwischen materi­ellen und ide­ellen Werten schafft, ist die Nach­haltig­keit. Denn aus der Per­spek­tive des Designs greift die Nach­haltig­keit zu kurz, wenn sie ledig­lich im Kontext der Pro­duk­tion und des Ressour­cen­ver­brauchs gedacht wird – obwohl es selbst­ver­ständ­lich wünschens­wert wäre, wenigstens das ein­mal zu erreichen. Nach­haltig­keit muss viel­mehr auch in ihrer sozialen und ethischen Dimen­sion ver­standen werden und gerade im Design mit einer Ästhetik ver­bunden werden, welche die große Trans­formation, die uns bevor­steht, als Gestaltungs­auf­gabe erkenn­bar werden lässt. Klima­schutz darf nicht bloß eine Frage der nach­haltigen Industrie bleiben, sondern muss auch im Sinne der Klima­gerechtig­keit in einem globalen, politischen Prozess aus­gehan­delt werden. 13 Gerade das Design ist hier gefragt, nicht nur die materi­ellen Prozesse neu und besser zu gestalten, sondern auch positive Zukunfts­bilder zu ent­werfen, welche eine gesamt­gesell­schaftlich ge­tragene Trans­formation möglich machen. Dies kann nur so gelingen.

Wen sollten wir also fragen, wenn es um die Ver­bindung von Wert und Werten geht, um die Schöpf­ung neuer Wert/e? Wer verknüpft Öko­nomie mit Ethik und findet positive Bilder für die Trans­formation unserer Gesell­schaft in eine öko­logische und sozial nach­haltige Zukunft? Weder die Expert­*innen des Werts, die Ökonom­*innen, noch die Expert­*innen der Werte, die Philo­soph­*innen, können diese Frage alleine beant­worten. Es braucht die Expert­*innen der Um­setzung ideeller Werte in materi­ellen Struk­turen, Produkten, Kom­muni­kationen, Räumen und Pro­zessen. Es braucht uns Designer­*innen, um die Frage nach den Wert/en zu beant­worten, die wir uns in diesem Jahr in einer neuen Aus­gabe von WAS IST GUT stellen wollen. Wie ge­stalten wir also wert­schätzende Kom­muni­kation, die den Inhalten gegen­über nicht neutral bleibt? Wie ent­wickeln wir wert­schöpfende Produkte, die auch andere be­fähigen können? Wie ent­werfen wir wert­basierte Lebens­welten und Räume, in denen sich die Werte dann nicht mehr hinter­gehen oder ignorieren lassen? Sowohl in Raum, Produkt als auch in der Kommuni­kation betrifft Design als wert­stiftender Prozess die drängenden sozialen, ökologischen und politischen Fragen unserer Zeit sowie die praktischen, öko­nomischen und ästhetischen Fragen der jeweiligen Dis­ziplinen. Lasst uns gemeinsam diese neue Frage angehen. Denn für die gesell­schaft­liche Trans­formation, aber auch den Fort­be­stand unserer Demo­kratien ist es so wichtig, dass wir nie­mals mit dem Fragen aufhören. Denn nur neue Fragen bringen uns viel­leicht in diesem gemein­samen Pro­zess dann auch zu neuen Antworten.

Quellenverzeichnis

1   Der Hinweis hierauf findet sich schon im Gründungsdokument und ist im Punkt 7 der Präambel der Satzung des Vereins festgehalten: https://ddc.de/pdf/DDC_Satzung_2018.pdf (29.12.2022).
2   So ist die Bestimmung eines nichtrelationalem Guten, also eines Gutem an sich, wesentlicher Teil von Platons Ideenlehre. Vgl. hierzu: Thomas Alexander Szlezák: Die Idee des Guten in Platons Politeia, Sankt Augustin 2003, S. 111f.
3   Greta Wagner, „Arbeit, Burnout und der buddhistische Geist des Kapitalismus“, in: Ethik und Gesellschaft. Ökumenische Zeitschrift für Sozialethik 2 (2015), S. 2, http://dx.doi.org/10.18156/eug-2-2015-art-2 (05.08.2022).
4   Dieses Verständnis von Design als Gestaltungsprozess und Grundlage des Menschseins nennt sich ontologisches Design. Vgl. Anne Marie Willis, „Ontological Designing – Laying the Ground“, in: Design Philosophy Papers, Vol. 4 No. 2 (2006), S. 69–92.
5   Karl Marx, Friedrich Engels, Werke, Band 23, „Das Kapital“, Bd. I, Erster Abschnitt, Berlin: Dietz 1968, S. 53.
6   Ebd.
7   Andreas Urs Sommer, Werte. Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt, Stuttgart: Metzler 2016.
8   Vgl. hierfür in etwa, William Frankena, Analytische Ethik, München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1975, oder Ralph Barton Perry, The General Theory of Value, 1926, oder Joseph Maria Bocheński, Wege zum philosophischen Denken, Freiburg im Breisgau: Herder Verlag 1972, sowie selbstverständlich den bereits zitierten Andreas Urs Sommer, Werte, 2016.
9   MEW, Band 23, „Das Kapital“, Bd. I, Erster Abschnitt, S. 49.
10   Ebd.
11   Wolfgang Ullrich, Alles nur Konsum. Kritik der warenästhetischen Erziehung, Berlin: Wagenbach 2013.
12   Felix Kosok, Form, Funktion und Freiheit. Über die ästhetisch-politische Dimension des Designs, Bielefeld: Transcript, 2021.
13   Vgl. Darrel Moellendorf, „Fridays for Fairness“ – ein Dialog mit Felix Kosok, in: Kosok, Kroll, Wagner, Kuni (Hg.), Krisen sichtbar machen. Dialoge zwischen Wissenschaft, Kunst und Design, Wiesbaden: Springer VS 2021, S. 231–238.

Prof. Dr. Felix Kosok

ist Design­wissen­schaftler und Grafik­designer. Er promo­vierte 2020 an der HfG Offen­bach zur ästhetisch-politischen Dimen­sion des Designs. Der Schwer­punkt seiner Forschung liegt in den Bereichen Design­ästhetik sowie politisches Grafik­design. Neben der Forschung ist er in der Design­kolla­bora­tion Bureau 069 selbst gestalter­isch tätig. Seit 2021 ist Felix Kosok Professor für Grafik­design und Design­theorie an der German Inter­natio­nal Uni­versity Berlin und außer­dem Teil des Vor­stands des DDC. Seine aktu­elle Publi­kation „Schulter­blicke“ wurde im Dezem­ber 2022 beim Berliner Distanz Ver­lag veröffentlicht.

WAS IST GUT

WAS IST GUT ist der Design­wett­be­werb des Deutschen Designer Club. Er ist aus dem seit dem Jahr 1990 durchgeführten Wett­be­werb GUTE GESTALTUNG zunächst als Wett­be­werb zukunfts­weisender Ideen her­vor­ge­gangen. Als erster Design­wett­bewerb hat WAS IST GUT dabei gänz­lich neue An­sätze in der Aus­richtung und Jurierung ent­wickelt. Anstelle klassischer Experten­jurys tritt bei­spiels­weise ein demo­kratischer Prozess, in dem Teil­nehmer­*innen wie Expert­*innen aus­zeichnungs­würdige Projekte in diskursiven Formaten identifi­zieren und herausstellen.

In seiner ersten Ausgabe im Jahr 2021 fragte der Wett­be­werb – zunächst noch unter einem experimen­tellen Ansatz – vor allem nach zukunfts­weisen­den Ideen. Heute hat das Kura­torium – bestehend aus Robin Auer, Simon Daubermann, Claudia S. Friedrich und Prof. Dr. Felix Kosok – den Wett­bewerb und seine Innovations­position weiter­ent­wickelt. WAS IST GUT versteht sich zukünftig als Wett­bewerb entlang der Trans­formation der Design­branche. Im Jahr 2023 wird unter der Frage­stellung „Wert/e“ die gesamte Band­breite von Design­pro­jekten – von Ideen­skizzen über Proto­typen bis zu realisierten Pro­jekten – in den Wett­bewerb einbezogen.