© OIMD | HfG Offenbach; Visualisierung: Annika Storch

DESIGN DISKURS

Mobilitätsdesign kann Zu­gang und ein posi­tives Er­leben neuer und ver­netz­ter Mobili­tät er­mög­lichen. Es ver­mittelt Werte, schafft Identi­fika­tion und damit Akzep­tanz, sodass es von allen gerne ge­nutzt wird. Basierend auf Design­forsch­ung kann Mobili­täts­design einen wesent­lichen Bei­trag zur Ver­kehrs­wende leisten.

Veröffentlicht am 26.04.2024

Von Offenbach nach Ober­ammer­gau: Mit dem eigenen Wagen in knapp fünf Stunden (ohne Stau, ohne Park­platz­suche) – oder doch um­welt­freund­lich mit Bus und Bahn in sechs Stunden (ohne Zug­ver­spät­ung)? Letzteres kommt uns kaum in den Sinn, auch wenn es aus öko­logischen Grün­den noch so sinn­voll sein mag. Zu um­ständ­lich, man muss um­steigen, sich zurecht­finden, und über­haupt: Im eigenen Auto fühle ich mich doch wie zuhause …

Der Klimawandel, die begrenzte Ver­füg­bar­keit von Res­sour­cen und der konti­nu­ier­lich wach­sen­de Ver­kehr stellen eine massive Belastung für Mensch und Um­welt dar (Stress, Luft­ver­schmutz­ung, Lärm, Flächen­ver­brauch, Ver­schmutz­ung). Das er­fordert drin­gend die Ent­wick­lung neuer Lösun­gen für eine nach­halt­ige und nutzer­freund­liche Mobili­tät. Die Techno­logien und Kon­zepte für ein umwelt­freund­liches Ver­kehrs­sys­tem sind bereits vor­handen – was fehlt, ist Design! Ge­stalt­ung, die den Men­schen den Zu­gang und ein posi­tives Erleb­nis dieser neuen und ver­netzten Mobili­tät ermög­licht: Mobili­täts­design.

Mehr Mobilität – weniger Verkehr

Die Rückgewinnung von Lebens­quali­tät sowie die Reduk­tion von Um­welt­be­last­un­gen bedingen eine Trans­forma­tion des vor­herr­schen­den auto­mobilen Ver­kehrs­mo­dells. Auto­zen­trierte Mobi­lität ist keine quasi-natür­liche Gege­ben­heit, sondern politisch und gesell­schaft­lich ge­stalt­bar. Eine klima­schonende Mobili­tät bedeutet, sich nicht weniger, sondern anders und intelli­genter fort­zu­be­wegen. Dazu braucht es weniger fliegen­de Taxis und voll­auto­nome PKWs, sondern einen von der öffent­lichen Hand regu­lierten Markt, dessen Rück­grat neben dem schienen­ge­bun­den­en Fern-, Regio­nal- und Nah­ver­kehr das öffent­liche Nah­ver­kehrs­system bildet und das durch On-Demand-Ange­bote auto­nomer be­ziehungs­weise teil­auto­nomer Fahr­zeuge (Klein­busse) und Sharing-Ange­bote, ange­trieben mit nicht­fossiler Energie, ergänzt wird.

Eine klima­schonende Mobili­tät fördert vor allem den Fuß- und ins­beson­dere den Rad­verkehr in der nah­räum­lichen Fort­bewegung. All dies zu­sammen ergäbe ein inter­modal nutz­bares Mobili­täts­system, das durch Ver­netzen und Teilen seine Nach­haltig­keit er­reicht. Das sich aber auch durch seine Flexibi­li­tät und Anpassungs­fähig­keit an die Bedürf­nisse der Nutzen­den aus­zeichnet – auch ohne eigenen PKW.

Der Mensch ist das Bindeglied intermodaler Mobilität. Bild © OIMD | HfG Offenbach; Grafik: Bernd Hilpert, Amélie Ikas

Design vermittelt zwischen Mensch und Mobilitätssystem

Dank der digitalen Ver­füg­bar­keit von unter­schied­lichen Mobili­täts­ange­boten er­öff­nen sich neue, intelli­gente Formen der Mobili­tät: Wir sind nicht mehr auf ein eigenes Fahr­zeug ange­wiesen, sondern können pro­blem­los eine Viel­zahl ver­schieden­er Ver­kehrs­mittel nutzen und sie je nach Bedarf und Vor­lieben mit­ein­ander ver­knüpfen. Wenn wir uns in Zu­kunft haupt­säch­lich mit öffent­lichen oder ge­mein­sam genutz­ten Ver­kehrs­mitteln (Sharing), zu Fuß oder mit dem Fahr­rad (ein­schließ­lich seiner e-mobilen Variante) fort­be­wegen wollen – und das sogar auf einer ein­zigen Weg­strecke, von Offen­bach nach Ober­ammer­gau –, wird deut­lich, dass nicht nur ein reibungs­loses Zu­sammen­spiel der unter­schied­lichen Mobili­täts­ange­bote und Ver­kehrs­mittel erforder­lich ist (eine Frage der Plan­ung und Organi­sation, aber auch des Aus- und Um­baus der tragen­den Ver­kehrs­infra­struk­tur), sondern auch eine um­fassende Ge­stalt­ung der Mobili­täts­räume, ein­schließ­lich der Ver­bindung zum mobilen Internet (Stichwort: ‚Smart Devices‘).

„Eine klima­schonen­de Mobili­tät be­deutet, sich nicht weniger, sondern anders und intelli­genter fort­zu­bewegen.“

Das ist die zentrale Heraus­forder­ung für das Mobilitäts­design: Wie „spricht“ das Sys­tem mit mir – repräsen­tiert es inno­vative Mobili­tät? Man denke nur an das eigene Auto, das ja nicht einfach nur ein Fort­bewegungs­mittel ist, sondern mich mit meinen Werten und Ein­stellun­gen nach außen re­präsen­tiert. Wie ver­mitteln wir den Men­schen ein positives Erleb­nis einer geteil­ten und umwelt­freund­lichen Mobili­tät? Dabei geht es nicht nur um funktio­nale und prak­tische Aspekte, sondern auch wesent­lich um emotio­nale Fak­toren: Fühle ich mich wohl und sicher? Wird mir gegen­über Wert­schätz­ung ent­gegengebracht?

Mobilitätsdesign im Sinne einer an den Bedürf­nissen und Wünschen des Men­schen orien­tier­ten Gestalt­ung ver­mittelt zwischen den Men­schen und dem Mobili­täts­sys­tem mit seinen digi­talen wie phy­sischen Schnitt­stellen: Es ver­bessert den Zu­gang zum Mobilitäts­sys­tem mit seinen Räum­en, Objek­ten und Informa­tionen, be­ein­flusst die Erfahr­ung positiv und schafft Bedeut­ung („Offen­bacher Modell“). Menschen wollen nicht nur naht­los von A nach B kommen, sondern sich dabei auch sicher und wohl­fühlen, um sich mit dieser Form der Mobili­tät identi­fizieren zu können. Schaut man sich jedoch das öffent­liche Ver­kehrs­system an, wird un­mittel­bar klar, dass es bei weitem noch nicht die Quali­tät hat, um eine glaub­würdige Alter­native zum eigenen PKW zu sein.

Surfin’ Germany – von Haltestelle zu Haltestelle. Bild © OIMD | HfG Offenbach; Grafik: Bernd Hilpert, Amélie Ikas

Es braucht ein systemisches Verständnis

Das fängt schon bei den not­wen­digen Informa­tio­nen an, die ich benötige, um den Weg zu finden. Kann ich mich im Auto darauf ver­lassen, dass mich von Offen­bach nach Ober­ammer­gau eine bundes­weit ein­heit­liche Beschilder­ung leitet, muss ich bei Bus und Bahn mit Wechsel des An­bieters und des zu­stän­digen Ver­kehrs­amts immer wieder neue Informa­tions­leit­sys­teme ver­stehen (was unge­mein an die Klein­staat­erei im 18. Jahr­hundert erinnert). Wenn über­haupt die Infor­mation zur Ver­fügung steht. Nutzende müssen bei jeder Mobilitäts­schnitt­stelle eine andere Sprache lernen, andere Struk­turen, Farben, Schriften und Sym­bole. Da hilft auch das Smart­phone nicht weiter, wenn ich mitten in einem Haupt­bahn­hof stehe und zwar weiß, dass ich mit dem Bus weiter­­komme, nur eben nicht, welchen der beiden mög­lichen, jeweils 200 Meter ent­fern­ten Aus­gänge ich nehmen muss, um ihn zu erreichen.

„Bin ich der Rotz, den man leicht ab­wischen kann oder ein Kunde, der sich wert­ge­schätzt fühlen soll?“

Ein inter­modal nutz­bares Mobili­täts­sys­tem ist als ein zu­sammen­hängen­des, unter­schied­liche Ange­bote ver­knüpfen­des Sys­tem zu ver­stehen, das lokal wie regio­nal und natio­nal durch­gehend nutz­bar ist – von der Bus­halte­stelle vor meiner Haus­tür bis nach Ober­ammer­gau (oder wo auch immer ich hin will). Aber nicht nur die Informa­tio­nen sind als zu­sammen­hängen­des Ganzes zu be­greifen. Vom Fahr­rad­ständer über das Trans­port­mittel bis zur Bahn­hofs­halle – jedes dieser Einzel­elemente ver­mittelt in seiner Gestalt­ung den Nutzen­den einen Zu­gang zum Mobilitäts­system, von den funktio­nal not­wendigen An­forder­ungen an die Ver­ständ­lich­keit und Ge­brauchs­taug­lich­keit bis hin zu seiner Bedeut­ung, zur emotio­nal-sym­bolischen Wirkung der gestalteten Mobilitätsräume.

Es ist eben nicht egal, ob ich auf einem Sitz aus Draht­gitter Platz nehme oder auf einer Holz­ober­fläche: Bin ich der Rotz, den man leicht ab­wischen kann oder ein Kunde, der sich wert­ge­schätzt fühlen soll? Zumal, wie wir am Offen­bach Institut für Mobilitäts­design (OIMD) in Zu­sam­men­arbeit mit Kognitions­psycho­log­*innen der Goethe-Uni­versität em­pirisch be­legen konn­ten, dass die Warte­zeit sitzend auf einem Holz­möbel ver­bracht als deut­lich kürzer em­pfun­den wird.

Für „regiomove“ wurde ein modulares Informations- und Orientierungsleitsystems für Mobilitätsstationen in der Region Mittlerer Oberrhein verknüpft mit einer Mobilitäts-App gestaltet. Bild © netzwerkarchitekten und unit-design. App: raumobil

Die digitale Erweiterung unserer Mobilität

Mobilitätsdesign umfasst die unter­schied­lichen ge­stalter­ischen Zu­gänge zu einem inter­modal nutz­baren Mobilitäts­system, selbst­ver­ständ­lich auch in seiner digi­talen Er­weiter­ung. Dies be­zieht sich nicht nur auf er­weiterte und perso­nali­sierte Handlungs­mög­lich­keiten für Nutzen­de durch das mobile Inter­net, das künftig über ver­schiedene ‚Wear­ables‘ ver­füg­bar wird, sondern auch auf die Ent­wick­lung des Mobilitäts­systems zu einem von künst­licher Intelli­genz ge­steuer­ten, adap­tiven und respon­siven System.

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Zunächst bein­haltet er die Weiter­ent­wick­lung her­kömm­licher Elemente des Mobilitäts­systems (Fahr­zeuge, Bau­werke, Ge­brauchs­gegen­stände) zu ‚Smart Objects‘, die in der Lage sind, Informa­tionen bereit­zu­stellen und Daten über sich selbst sowie ihre Um­gebung zu speichern. Sie können diese Infor­matio­nen mit anderen Objek­ten im Mobilitäts­system und auch mit Personen teilen. Zugleich wird die digitale Schnitt­stelle zu­seh­ends ver­schwinden und mit der Um­gebung ver­schmel­zen. Für das Mobilitäts­design stellen sich viele Fragen: Wie wird in diesen neuen Kon­texten Ver­trauen ge­schaffen, wie werden Pro­zesse trans­pa­rent ge­staltet und wie wird die Handlungs­auto­no­mie ge­währleistet?

Design schafft Akzeptanz

Das klingt nach Zukunfts­musik. Aber schaut man genauer hin, finden sich welt­weit bereits viele An­sätze, wie ein nach­haltiges Mobilitäts­system aufge­baut werden kann. Für die Gestalt­ung (Architektur und Design) bedeutet dies, sys­temisch gedachte Gestaltungs­lösun­gen zu ent­wick­eln. Dies ersetzt nicht den erforder­lichen politischen Ge­staltungs­willen und eine gute Ver­kehrs­plan­ung und -organi­sation. Aber es vermag Akzep­tanz zu ver­schaffen, in dem es kon­se­quent mensch­be­zogen, aus der Per­spek­tive der Nutzen­den und ihrer Bedürf­nisse ge­staltet wird. Eine um­welt­schonen­de und ver­netzte Mobili­tät muss nicht nur reibungs­los funktio­nieren, sondern auch ein positives Mobilitäts­erlebnis ver­mitteln und den Menschen Wert­schätz­ung ent­gegen­­bringen.

„Die individu­elle An­eig­nung und Be­wert­ung ist ein ent­scheiden­der Faktor für die Akzeptanz.“

Wichtig dabei ist, dass es immer um Gestalt­ung für die Öffent­lich­keit geht, Gestalt­ung für alle und nicht, wie in der Auto­mobil­indus­trie, auf zeit­basierte Ziel­gruppen zu­geschnit­tene Design­lösungen. Die Gestalt­ung sollte nach außen ver­deut­lichen, dass man an einer fort­schritt­lichen Mobili­tät teil­hat. Durch die Gestalt­ung des Mobilitäts­systems werden Werte ver­mittelt und Be­deutun­gen struk­turiert. Die indi­vidu­elle Aneig­nung und Be­wert­ung ist ein ent­scheiden­der Faktor für die Akzep­tanz. Diese wird nicht nur durch die Kom­muni­kation „über“ eine neue Mobili­tät erreicht, sondern vor allem „durch“ eine an den Bedürf­nissen der Menschen aus­ge­richtete Ge­stalt­ung des Mobilitäts­sys­tems. Eine solche Gestalt­ung opti­miert den Zu­gang (praktische Dimen­sion), be­ein­flusst Erfahrun­gen positiv (ästhetische Dimen­sion) und ermög­licht Identi­fikation (symbolische Dimension).

Was tun?

Um dies zu erreichen, hat das OIMD mit dem „Offen­bacher Modell mensch­bezogener Mobili­täts­­ge­stalt­ung“ ein theoretisches Modell mit Leit­be­griffen ent­wickelt, das auf der an der HfG Offen­bach entwickelten Theorie der Produkt­sprache aufbaut.

Das Offenbacher Modell menschbezogener Mobilitätsgestaltung. Bild © OIMD | HfG Offenbach; Grafik: Beatrice Bianchini, Ken Rodenwaldt

Damit wurde eine Grund­lage für die viel­fältig an­wendungs­be­zogene Design­forsch­ung gelegt, die in unsere For­schungs­pro­jekte wie zum Bahn­hof der Zu­kunft (Deutsches Zent­rum für Schien­en­­ver­kehrs­forschung/Eisen­bahn-Bundes­amt) oder zu inter­modalen Schnitt­stellen, den „Mini-Bahn­höfen“ (Bundes­minis­teri­um für Bildung und For­schung) ein­fließt. In der Zu­sammen­arbeit mit Psycho­log­*innen, Sozio­log­*innen, Human­geograf­*innen, Infor­matiker­*innen, Stadt- und Ver­kehrs­planer­*innen wurden Unter­suchun­gen zur Wirk­ung von Plan­ungs- und Ge­staltungs­ent­scheidun­gen auf Nutzende durch­ge­führt und empirisch valide Ergeb­nisse erzielt, die die Bedeut­ung ge­stalter­ischer Ent­scheidungen belegen. 

Vieles ist Designer­*innen aus ihrer Berufs­er­fahr­ung ver­traut: bei­spiels­weise, dass Licht­führung und Licht­tempera­tur funktio­nal wege­leitend sein können, aber eben auch auf das sub­jektive Sicher­heits­empfin­den ein­wirken. Oder dass ko­härent ge­staltete Informatio­nen (digital wie analog) nicht nur funktio­nal eine bessere Weg­findung ermög­lichen, sondern zu­gleich Ver­trauen (und damit auch sub­jektive Sicher­heit) ver­mitteln. Dies konnte jetzt sys­tema­tisch unter­sucht werden – ein wichtiges Werk­zeug dafür war und ist der Ein­satz von Virtual Reality-Simulatio­nen, die es erlauben, Design­lösungen mit herkömm­lichen Situ­ationen zu ver­gleichen und unter Labor­bedingungen zu evaluieren.

VR-Testing einer typischen Haltestelle, um Information und Orientierung kohärent zu gestalten. Bild © OIMD | HfG Offenbach; Visualisierung: Andreas Grzesiek

Mit wissen­schaftlich fundierten Analyse- und Befragungs­methoden und dem Ein­satz neuer Techno­logien konnte die Design­forschung ein Werk­zeug ent­wickeln, das Ent­scheidungs­träger­*innen und Ver­ant­wort­lichen die Mög­lich­keit gibt, Plan­ungs- und Ge­staltungs­ent­scheidun­gen bei (verkehrs­)baulichen Maß­nahmen bereits vorab auf ihre Wirk­ung hin zu prüfen. Zugleich gibt es den Planer­*innen und Ge­stalter­*innen die Mög­lichkeit, sich im Ver­gleich mit Test­auf­bauten relativ kosten­günstig von den zukünf­tigen Nutzen­den ein Feed­back zu holen, dass in den weiteren Ent­wurfs­pro­zess ein­fließen kann. Nicht zuletzt wirken VR-Real­experi­mente mit ihrem hohen Immer­sions­charakter sehr viel über­zeugen­der als herkömm­liche Formen der Ver­mitt­lung zukünftiger Bauvorhaben.

Das Virtual Reality-Lab des Offenbach Instituts für Mobilitätsdesign. Bild © OIMD | HfG Offenbach; Fotos: Julie Gaston, Annika Storch

Eine positive Perspektive für alle

Mit der Etab­lierung eines system­ischen, an der Mobili­tät (und nicht dem Trans­port­mittel) aus­ge­richteten Design­an­satzes, der die gestalt­er­ischen Heraus­forderun­gen beim Auf­bau eines inter­modal nutz­baren, um­welt­freund­lichen Mobili­täts­systems konse­quent von den Bedürf­nissen der Nutzen­den her er­fasst und kon­zeptio­nelle Lösun­gen ent­­wickelt, ist ein neues Auf­gaben­feld für das Design ent­standen: Mobilitäts­design. Im Zu­sammen­spiel mit einer wissen­schaft­lich fundierten Design­forschung kann Mobilitäts­design einen wesent­lichen Beitrag zur Ver­kehrs­wende und damit zur Ver­besser­ung unserer Lebens­um­welt beitragen.

Wenn die neue, intelli­gente und nach­haltige Mobili­tät die in sie gesetz­ten Hoff­nun­gen nicht ent­täuschen soll, bedarf es nicht nur des politischen Willens zu den not­wendigen struk­tur­ellen Refor­men, sondern auch verän­derter Planungs­logiken und der früh­zeitigen Ein­bindung der Ge­stalt­ung (Design, Archi­tektur) in eine inte­grierte Ver­kehrs- und Stadt­plan­ung. Und es bedarf einer um­fassenden Gestalt­ung der Mobilitäts­räume, die bei den indi­vidu­ellen Bedürf­nissen an­setzt und zu­gleich eine positive Per­spek­tive für alle bietet.

 

DDCAST mit Peter Eckart und Kai Vöckler – Folge 79 und Folge 134

Peter Eckart und Kai Vöckler leiten zusammen das OIMD – Offenbach Institut für Mobilitätsdesign. 
www.oimd.de

Peter Eckart

arbeitete nach seinem Studium als Produkt­designer bei Braun in Kron­berg. 1993 gründet er mit Olaf Barski das Design­büro Eckart+Barski Design. 2000 etablierte Eckart mit Bernd Hilpert das Design­büro unit-design in Frankfurt am Main und Bern, das an Projekten von Leit- und Orientier­ungs­systemen, Infor­mations­design, Public und Mobility Design arbeitet. Seit 2000 ist Peter Eckart Professor für Pro­dukt­design und Inte­grieren­des Design an der HfG Offen­bach, der er auch als Vize­präsident vorsteht.

Kai Vöckler

ist Professor für Urban Design an der Hoch­schule für Gestalt­ung Offen­bach. Vöckler konzi­pierte und leitete Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekte in Deutsch­land und im euro­päischen Aus­land. Zahl­reiche Publi­katio­nen zu urbanis­tischen und kunst­wissen­schaft­lichen Themen. Vöckler promo­vierte über Raum­bilder des Städt­ischen. Er ist Mit­gründer von Archis Inter­ventions und Kurator von Aus­stellun­gen an euro­päischen Kultur­institutionen.

Literatur

Peter Eckart, Kai Vöckler (Hg.): Mobility Design. Die Zukunft der Mobilität gestalten. Band 1: Praxis. Berlin, Boston: Jovis 2022.
https://doi.org/10.1515/9783868599732

Kai Vöckler, Peter Eckart, Martin Knöll, Martin Lanzendorf (Hg.): Mobility Design. Die Zukunft der Mobilität gestalten. Band 2: Forschung. Berlin, Boston: Jovis 2023
https://doi.org/10.1515/9783868597936