Umsetzung

Grundsätzlich möchte ich mit dem Buch ›pleasurable‹ eine schamfreie Konversation über Sexualität und etwaige Schmerzen dabei anregen. Es soll Leser:innen in ihrer Sexualität empowern, Inhalte vermitteln, aufklären und konkrete Lösungsansätze für Schmerzen anbieten. Die vielseitigen Ursachen für Schmerzen, von körperlichen bis hin zu psychischen Gründen sind bisher nicht gesammelt und kategorisiert worden. Daher habe ich mich im Zuge meiner Arbeit ausführlich mit ungewollten Schmerzen während dem Sex, spezifisch bei Cis-Frauen und Menschen mit Vulva/Vagina, befasst. Sowohl in Form von umfangreicher Recherche, um fundiert aufzuklären, aber auch im eigenen Umfeld mittels einer Umfrage, um Betroffenen in dem Werkstück eine Plattform zu bieten ihre Erfahrungen mit Schmerzen anonym zu teilen. Und damit ein meist unsichtbares Problem sichtbar zu machen und anderen zu vermitteln – ihr seid nicht allein.

Gegliedert ist das Buch in vier ausführlich recherchierte Kapitel sowie eine Einleitung und ein Ausblick: Anatomie & Sexualität, Schönheitsideal & Einfluss auf Sexualität, Körperliche Ursachen und Psychische Ursachen.

Neben dem Inhalt verfolgt die Gestaltung das Ziel, Informationen klar zu vermitteln und eventuell schambehaftete Themen auch gestalterisch mit Klarheit und Nüchternheit zu behandeln. Dies geschieht beispielsweise durch den großzügigen Einsatz des Weißraums, der klaren, nüchternen Typografie und dem Layout.

Mit zwei im zueinander im Kontrast stehenden Bildwelten wird bei den Leser:innen Emotion erzeugt. Auf der einen Seite die Bildwelt, die Intimität und Nähe schafft. Auf der anderen Seite das Thema Schmerz, das abstrakt aufgegriffen wird in Form von experimenteller Fotografie. Dabei war mir eine große Sensibilität im Umgang mit den Themen Sexualität, Schmerz und Nacktheit wichtig.

Mit diesen verschiedenen gestalterischen Mitteln ist es mein Ziel einen Safe Space für die Leser:innen zu schaffen.

Die Auswirkung des Projekts zeigte sich direkt bei der Werkschau der Hochschule Augsburg daran wie viele Menschen Interesse an dem Projekt zeigten. Auch die Erfahrungsberichte der über 200 Teilnehmenden meiner Umfrage waren sehr berührend und aufschlussreich über den Leidensdruck Betroffener, aber auch darüber was Menschen geholfen hat oder was sie sich wünschen würden.

Ich wünsche meinen Leser:innen Sex, der geprägt ist von Respekt, Offenheit, Kommunikation, Neugier, Selbstlosigkeit, Rücksicht, Großzügigkeit, Empathie und Toleranz.

Einreicherin
Anastasia Kalensky

Beteiligte
Prof. Kai Bergmann, Jörg Fokuhl (Hochschule Augsburg)

Website
behance.net

Kategorie
Kommunikation

Auszeichnung
Ausgezeichnet